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Norderney, das zweite Sylt? Nur anders - eben besonders

Aktualisiert: 4. Okt. 2023


Es hat mich in den Norden verschlagen, noch etwas nördlicher als meine Wurzeln sind.

Zusammen mit meiner Freundin verbrachten wir eine Woche Anfang September auf der ostfriesischen Insel NORDERNEY. Vorgestellt hatte ich mir ein rauhes Nordseeklima mit Wind und Wellen und auch etwas Regen. Doch genau das Gegenteil war der Fall. Schon vorher entschieden wir, die extra für diesen Urlaub gekauften Gummistiefel zu Hause zu lassen. Nun bin ich um ein Paar Gummistiefel reicher und wer weiß, vielleicht kommen Sie auch in der Pfalz zum Einsatz.

Empfangen wurden wir am frühen Abend mit 31 Grad.

Unsere erste Station um am Abend noch etwas zu essen, war die MARIENHÖHE, auf der "hohen Düne" gelegen, direkt am Rand des Zentrums von Norderney-Stadt. Es ist ein traditionsreicher achteckiger Bau mit tollem Panoramablick auf das Meer und den Sonnenuntergang. Mittlerweile war es kurz vor 21 Uhr.

Dank der super freundlichen Bedienung bekamen wir noch einen Platz im Außenbereich und sie sagte in der Küche Bescheid, damit wir noch etwas zu essen bestellen konnten. Die Küche schließt normalerweise um 21 Uhr.

Die Preise, wie überall auf Norderney, relativ hoch, so kostet ein Glas Wein ab 6,50 Euro aufwärts für 0,2 l


Mit dem Bio-Rad die Insel erkunden

Es empfiehlt sich ein Fahrrad zu mieten, dann ist man unabhängig und mobil. Da Zweidrittel der Insel unter Naturschutz stehen und dieses Gebiet nur auf einem Wanderweg durchquert werden kann, beträgt die Ausdehnung der Insel, die befahrbar ist, ca. 11 Kilometer.

Mit unserem "Bio-Rad", also ein ganz normales Fahrrad, gehörten wir eher zu den Exoten. Ganze Heerscharen E-Biker sind auf der Insel unterwegs und brausten teilweise an uns vorbei. Von Entschleunigung nicht viel zu spüren, scheinbar geht es darum möglichst schnell von A nach B zu kommen. Mit den nicht vorhandenen Bergen und den geringen Entfernungen, erschließt sich mir die Sinnhaftigkeit eines E-Bikes für einen gesunden Menschen nicht unbedingt. Es macht Spaß mit dem Rad per Muskelkraft herumzugondeln, die Landschaft, die Dünen und das Meer zu genießen. Denn schließlich haben wir doch alle Zeit der Welt.


Wandern zur Ostspitze - Ruhe und Stille

Die Wanderung an die Ostspitze der Insel an einem sehr warmen Tag, war doch sehr schweißtreibend und dauert ca. 1,5 Stunden hin, also insgesamt 3 Stunden. Zum Startpunkt gelangten wir mit dem Rad, hier ist auch die letzte Station des Linienbusses im Osten der Insel. Das ganze Gebiet ist UNESCO Weltnaturerbe "Nationalpark Wattenmeer" und kann nur auf einem markierten Weg durchwandert werden. An der Ostspitze wird man belohnt mit weißem Strand, fast menschenleer bis auf ein paar wenige die sich ebenfalls auf den Weg gemacht haben, und Seerobben, die man in der Ferne auf den Sandbänken liegen sieht und ein Sonnenbad nehmen. Gegenüber und gut sichtbar liegt die kleine ostfriesische Insel Baltrum.

Das alte Wrack, als Ziel angegeben, ist nicht spektakulär und lohnt nicht als Hauptziel.


Gegensätze

Norderney teilt sich in zwei Bereiche, den westlichen städtischen Teil mit Norderney Stadt und den restlichen östlichen Teil, die Naturlandschaft mit Dünen, Watt, weißem Sandstrand und Naturschutzgebiet. Wunderschön für ausgedehnte Strandspaziergänge.


Während in Norderney Stadt, insbesondere am Wochenende richtig was los ist in den Kneipen, Bars und Restaurants und den sogenannten "In Locations", kann man im anderen Teil der Insel die Ruhe und Stille in den Dünen und das Meer genießen.


Aufgrund der sommerlichen Temperaturen, auch am Abend, hat es viele Gruppen kurzfristig, insbesondere aus dem nahen Nordrhein-Westfalen zu einem Wochenend-Erlebnis-Trip nach Norderney animiert. Es herrschte dichtes Gedränge in den Straßen, vor den Bars und Clubs und machte den Anschein einer Partymeile.


In verschiedenen Reisereports im Internet gibt es zu dieser Entwicklung einiges zu lesen. Ich möchte nur anmerken: "Die Geister, die man rief"


Norderney Stadt hat, als eine der ältesten Bäderorte, einige wunderschöne historische Gebäude aufzuweisen. Jedoch wurde auch hier in den 60er Jahren vieles abgerissen und neu aufgebaut, was beim genauen Hinsehen auffällt.

Unübersehbar sind zwei Betonklötze in der ersten Reihe am Meer, die den Meerblick, einst vorhanden, für alle anderen Gebäude versperren. Damit noch nicht genug, davor ein betonierter Parkplatz für die Autos, die man eigentlich auf der Insel überhaupt nicht benötigt.


Strände

Die weiße Düne auch Oststrand genannt und der Oase Strand (östlich von der weißen Düne) sind für mich die schönsten Strände von Norderney: Strände mit einer Breite von bis zu 800 Metern, nichts als weißer Sand, Dünen und Meer, abseits der Bebauung - wunderschön für ausgedehnte Strandspaziergänge und Sonnenbaden.


Locations

Natürlich haben wir auch diverse Locations besucht, hierzu eine Bilderauswahl, dann könnt Ihr Euch selbst einen Eindruck verschaffen.

Eine davon ist die MILCHBAR, "the place to be", ein absoluter Hotspot. Jeden Abend ein Treffpunkt für Jung und Alt um gemeinsam zu schauen, wie die Sonne im Meer versinkt.

Die Milchbar ist Restaurant, Café und Bar in Einem. Beliebt ist besonders der hausgemachte Milchreis und anderes an der Theke. Bedienung gibt es nicht, es ist Self-Service.

Abends herrscht dichtes Gedränge, selbst bei aufziehendem Nebel vom Meer her, was eine ganz besondere Atmosphäre war und etwas unheimliches und gespenstisches hatte. Auch am Ruhetag trifft man sich an der Milchbar mit mitgebrachtem Sekt, Wein und Gläsern und genießt den Abend mit oder ohne Sonnenuntergang.


GOSCH - Norderney

Hier trifft man sich am Abend und kommt immer mit Leuten ins Gespräch. Einfach dazusetzen. Wir haben jeden Abend nette Menschen kennengelernt.


Das SURF CAFÉ


Restaurant CORNELIUS

Italienisches Restaurant direkt am Strand, mit tollem Fisch und sehr netter Bedienung. Die Preise sind durchaus angenehm. Von der Terrasse hat man einen wunderschönen Blick auf den Strand, die Dünen und das Meer.


FRIESENEIS im kleinen Häuschen im Wäldchen hinter dem Kurpark - super lecker!

Selbstgemachtes Eis mit Pflaumen- oder Heidelbeerkompott, Erdbeerpüree oder gesalzener Karamelsauce und als Topping Baiser- oder Kekskrümel


WEISSE DÜNE

Mitten in den Dünen am Oststrand liegt das Strandlokal "Weiße Düne" mit einer sehr schönen Auswahl an Speisen und Getränken. Abends wechselt die Karte und man kann im Innenbereich reservieren.

Es ist ein lang gezogenes Holzhaus mit Strandkörben zum Chillen nach einem ausgiebigen Strandtag. Im vorderen Bereich des Restaurants gibt es eine gemütliche Lounge mit einem Kaminofen.


Und nicht zu vergessen die DÜNE 13.

Hier ist alles ganz normal, bodenständig, kein Schicki-Micki. Das Alster 0,5l kostet 5,50 Euro.

Düne 13 liegt gegenüber vom Leuchtturm und wir kamen hier öfters mit dem Fahrrad vorbei auf dem Weg zum Ostteil der Insel, Ideal für einen Frühschoppen.



Meine persönlichen Tipps
  • Mein Favorit ist die Marienhöhe: Man wird bedient, tolle Aussicht, super freundliche Bedienung, einfach schöne Atmosphäre

  • Das Cornelius, italienisches Restaurant, östlich vom Surf Café am Strand: Sehr gutes Essen, besonders der Fisch, toll gewürzt und angerichtet. Man sitzt fantastisch mit Blick auf die Dünen, den Strand und das Meer. Sehr freundliche Bedienung

  • Gosch, im Zentrum von Norderney-Stadt: Kantinencharakter, die Portionen sind sehr gut aber ungewürzt, Bratkartoffeln sind in Fett geschwenkte Kartoffeln. Zum GUT essen eher ungeeignet. Der Wein ist der wohl preisgünstigste auf Norderney, ein Glas Weißwein 4,10 Euro (0,2l) und schmeckt. Man lernt immer nette Leute kennen.

  • Die Weiße Düne: man sitzt wunderschönen mit Blick auf die Dünen, absolut empfehlenswert, schönes Speisenangebote

  • Düne 13 ist perfekt für einen kleinen Zwischenstop mit dem Fahrrad


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